Hütten

Blick von der Haidenaab auf die Kireche um 1900
Blick von der Haidenaab auf die Kirche um 1900 (Quelle: Photogr. Kunstanstalt Hans Spahn, Grafenwöhr)   Der Haidenaabverlauf wurde durch den Bau des Hochwasserkanals 1926/27 verändert.
Alte Karte von H¨tten
Quelle: Geobasisdaten Bayerische Vermessungsverwaltung (CC BY-ND 3.0 DE)

Der Urkataster zeigt den ursprünglichen Ortskern von Hütten. Der Verlauf der damaligen Straßen und Wege hat sich bis heute kaum verändert. Erkennbar sind die Hauptstraße von Ost nach West führend, die Steinfelser Straße, die von der Ortsmitte nach Süden hin abzweigt sowie die Kirchenstraße, welche nach Norden führt. Die weit verzweigte Haidenaab, an der sich im Bereich des heutigen LöschAnwesens eine Mühle befand, wurde erst in den Jahren 1921/22 im Rahmen einer Flurbereinigung reguliert. Das ehemalige Hammergut dominiert mit seinem großen Innenhof den Ortskern.
Quelle: Broschüre Dorferneuerung Hütten.


Die Hüttener Geschichte - Auszug aus der Gemeindechronik

GRÜNDUNG UND NAME DES DORFES HÜTTEN

Die erste urkundliche Erwähnung findet Hütten in einem Grundbuch aus dem Jahre 1270. Dort ist von einem „Hammer bei den Hütten“ die Rede. Der Ursprung und die Namensgebung des Dorfes können nur vermutet werden.

Die naheliegende Herleitung von „Verhüttung“ ist nicht wahrscheinlich, da Eisenverarbeitungsbetriebe damals noch als „Hammer“ bezeichnet wurden, die Bezeichnung - hütte entwickelte sich erst viel später. Auch von Viehhütern, die hier Hütten für die Dauer der Weidezeit bauten, ist nicht als Dorfgründer auszugehen. Zur Gründerzeit war das Gebiet noch sumpfig und dicht bewaldet, also zur Beweidung nicht geeignet. Ebenso wird eine slawische Besiedlung ausgeschlossen, da das Wort „Hütten“ einen rein deutschen Wortstamm hat.

Am ehesten erklärt man sich die Dorfgründung so: An der Haidenaab war hier weit und breit der einfachste Übergang für Waren und Transporte, weshalb die Stelle einen wichtigen Verkehrsknotenpunkt an der „Rheinischen Straße“ und nach Böhmen darstellte. Wegen des sumpfigen Umfelds gab es Helfer, die Händlern hier bei der Überquerung unterstützten. Diese bauten sich vor Ort Hütten, die den Reisenden auch als Richtpunkt für die Überquerung dienten und die dann später zu Anwesen und schließlich nach Rodungsarbeiten zur Dorfmark zwischen Haidenaab und Loosberg ausgebaut wurden.

BRÜCKENBAU

Schon 1457 wurde eine Brücke über die Haidenaab gebaut. Dies unterstrich die Bedeutung des Knotenpunkts, da an wichtigeren Stellen noch Furten genutzt werden mussten. Für die Benutzung der Brücken war ein Brückenzoll fällig, der bei der Laurentiuskirche einkassiert wurde. Noch heute ist an der Kirche die Ausbuchtung für den Schlagbaum zu sehen. Im Mittelalter herrschte in Hütten aufgrund des regen Transports von Erz, Holz und Kohle Tag und Nacht reger Verkehr mit Fuhrwerken.

Die einfachen Brücken aus Holzplanken wurden regelmäßig vom Hochwasser zerstört. Deshalb wurde 1776 der Wegdamm zwischen den Brücken aufgeschüttet, der jedoch im selben Jahr von starken Wassermassen zerstört wurde. Die Hüttener hoben 1777 die vier Brücken und erweiterten die Hauptbrücke um zwei Fächer. Nach der Instandsetzung und mit Finanzierung des damaligen Besitzers von Hütten, dem Landrichteramt Parkstein, fiel der Brückenzoll weg.

NEUE ENTDECKUNGEN ANLÄSSLICH DER DORFERNEUERUNG

Der Baugrund rings um die Laurentiuskirche wurde vor der Neugestaltung eingehend untersucht. Die archäologische Begleitung hat dabei Dr. Mathias Hensch von SchauhütteArchäologie übernommen. Dabei wurden in mehreren Schichten Rückstände historischer Eisenverhüttung gefunden. Proben einer tiefliegenden schwarz-grauen Schlackegrusschicht wurden entnommen und nach der Radiokarbon-Methode (14 C-Probe) durch das Institut Beta Analytic Inc. in Miami, Florida, untersucht. Das Ergebnis der Altersdatierung war überraschend:

Das Material wurde dem frühen 13. Jahrhundert zugeordnet! Man muss also davon ausgehen, dass Hütten schon Jahre vor der ersten urkundlichen Erwähnung im Jahr 1270 existierte. Die Befunde lassen auch erahnen, welch wesentliche Bedeutung die Hammer- und Hüttenwerke entlang der Haidenaab für die frühen Bewohner der Region hatten.
Quelle: Broschüre Dorferneuerung Hütten.


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